Microsoft Excel ist die am häufigsten verwendete Tabellenkalkulation mit einer Unmenge von Funktionen zur Datenanalyse, Visualisierung und Automatisierung.
Eine scheinbar einfache, aber tatsächlich tiefgreifende Funktion ist die Handhabung von Datumswerten. Dabei stößt man schnell auf eine Besonderheit. Excel kennt zwei verschiedene Datumsformate:
1900-Datumsformat und 1904-Datumsformat
Doch warum gibt es diese beiden Formate? Und welche Auswirkungen hat die Wahl des Formats auf die Arbeit mit Excel?
In diesem Blogbeitrag tauchen wir in die Geschichte, technischen Hintergründe und praktischen Konsequenzen dieser Datumsformate ein. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für diese scheinbare Kuriosität zu schaffen.
Grundlagen der Datumsformate in Excel
Excel speichert Datumswerte intern als fortlaufende Zahlen. Der 1. Januar eines bestimmten Basisjahres wird als Tag 1 gespeichert, und jeder folgende Tag erhöht diesen Wert um 1. So wird z. B. der 2. Januar als 2 gespeichert, der 3. Januar als 3 usw.
Die Wahl des Basisjahres ist entscheidend für die Interpretation und Berechnung von Datumswerten. Excel bietet zwei Systeme:
1900-Datumsformat: Der 1. Januar 1900 ist Tag 1
1904-Datumsformat: Der 1. Januar 1904 ist Tag 0
Historischer Hintergrund
Als Microsoft Excel in den 1980er Jahren entwickelt wurde, war Lotus 1-2-3 das dominierende Tabellenkalkulationsprogramm. Um eine möglichst hohe Kompatibilität zu gewährleisten, übernahm Microsoft viele Designentscheidungen von Lotus – darunter auch das Datumsformat.
Lotus 1-2-3 hatte einen Fehler: Es behandelte das Jahr 1900 als Schaltjahr, obwohl es das nicht war. Der 29. Februar 1900 existiert nicht, wurde aber von Lotus als gültiges Datum akzeptiert. Microsoft entschied sich, diesen Fehler zu übernehmen, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden. So wurde das 1900-Datumsformat zum Standard in Excel unter Windows.
Als Excel für den Macintosh entwickelt wurde, wollte Microsoft, den Fehler mit dem 29. Februar 1900 zu vermeiden. Stattdessen wurde das Jahr 1904 als Basisjahr gewählt. Der 1904-Datumsmodus beginnt am 1. Januar 1904 und zählt von dort an.
Ein weiterer Grund für die Wahl des 1904-Datumsformats war ein technisches Problem: Macintosh-Systeme konnten keine Datumswerte vor dem 1. Januar 1904 korrekt darstellen. Daher war das 1904-Datumsformat eine pragmatische Lösung.
Unterschied in der Basis
1900-Datumsformat: Tag 1 = 1. Januar 1900
1904-Datumsformat: Tag 0 = 1. Januar 1904
Das bedeutet, dass zwischen den beiden Formaten ein Unterschied von 1462 Tagen besteht. Wenn man eine Datei von einem Format ins andere konvertiert, verschieben sich alle Datumswerte entsprechend.
In den Excel-Optionen lässt sich das Format checken bzw. bei Bedarf auf 1904-Format umstellen!
Auswirkungen auf Berechnungen
Wenn man z. B. eine Datei mit dem 1900-Datumsformat in Excel öffnet und dann in das 1904-Datumsformat wechselt, verschieben sich alle Datumswerte um 1462 Tage nach vorne.
Das kann zu erheblichen Problemen führen, wenn man mit Zeitreihen oder historischen Daten arbeitet.
Praktische Konsequenzen
Wenn Dateien zwischen Windows- und Mac-Systemen ausgetauscht werden, kann es zu Problemen kommen, wenn unterschiedliche Datumsformate verwendet werden. Excel bietet zwar die Möglichkeit, das Datumsformat manuell zu ändern, aber dies erfordert Aufmerksamkeit und Sorgfalt.
Auch die Darstellung von Datumswerten in Diagrammen, Pivot-Tabellen oder benutzerdefiniert Formaten kann durch die Wahl des Datumsformats beeinflusst werden.
Empfehlungen für die Praxis
Einheitliches Format verwenden: Besonders in Teams oder bei der Arbeit mit mehreren Dateien sollte ein einheitliches Datumsformat verwendet werden.
Dokumentation: Notiere in der Dokumentation oder im Dateinamen, welches Datumsformat verwendet wird.
Vorsicht bei Import/Export: Beim Importieren oder Exportieren von Daten zwischen Systemen sollte das Datumsformat überprüft und ggf. angepasst werden.
Fazit
Die Existenz von zwei Datumsformaten in Excel – 1900 und 1904 – ist historisch und technisch bedingt. Sie geht auf Kompatibilitätsanforderungen und Systembeschränkungen zurück.
Auch wenn der Unterschied auf den ersten Blick trivial erscheint, kann er in der Praxis erhebliche Auswirkungen haben. Ein gutes Verständnis dieser Formate hilft dabei, Fehler zu vermeiden, Daten korrekt zu interpretieren und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Systemen reibungslos zu gestalten. Wer regelmäßig mit Excel arbeitet, sollte sich dieser Besonderheit bewusst sein und sie aktiv in seine Arbeitsweise integrieren.
Weitere spannende Tipps und Tricks für Ihre tägliche Arbeit mit Excel zeigen wir in unseren Excel Kursen.
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